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1. Zusätzlich zu den bei der Nordallianz vorhandenen Waffen erhielt diese
Gruppierung weitere großzügige Unterstützung durch Waffenlieferungen der
NATO-Staaten. Diese Waffen wurden auch nach dem Ende des Taliban Regimes
2001 weiter benutzt. Später bildeten die NATO-Staaten bei Reduzierung ihrer
Truppen sog. „Selbstverteidigungsgruppen“ auf zum Kampf gegen Al-Qaida und
Taliban und unterstützten diese militärisch;
2. Die Auswahl der Berater, Dolmetscher und Übersetzer für die Gespräche
zwischen ausländischen Politikern und Beratern mit den afghanischen Behörden
und Verantwortlichen war von Anfang an fehlerhaft, da längst nicht genügend
fachlich qualifiziertes Personal zur Verfügung stand, das ausreichend mit
Sprache und Kenntnis der afghanischen Kultur und Tradition vertraut war. Viele
dieser Übersetzer waren entweder im Ausland geborene Afghanen, oder
stammten aus den Nachbarstaaten Afghanistans, aus dem Iran, aus Pakistan und
den Zentralasiatischen Staaten. Dadurch kam es von Anfang an zu
schwerwiegenden Missverständnissen mit weitreichenden Konsequenzen.
3. Die von den Alliierten verfolgte „Dollar diplomacy“ – die Zahlung von großen
Geldsummen an die Feldkommandanten der ehemaligen Mujaheddin erwies
sich als langfristig kontraproduktiv, ebenso die sogenannten NGO´s (Non –
Governmental Organization) bei denen häufig Entwicklungsgelder in dunklen
Kanälen verschwanden. Dadurch wurde die Macht der Warlords ausgebaut. Sie
waren bis zum Zusammenbruch des Staates wirtschaftlich und politisch zu
4)
einflussreich ;
4. Die Geberstaaten investierten ihre Hilfsgelder weitgehend in Bildungsprojekte,
wie den Aufbau der Frauenrechte, die Alphabetisierung und die
Demokratisierungsprojekte die sie vor allem in den Städten vorantreiben sollten,
aber zu wenig in die Infrastruktur der Landwirtschaft und in Bildungsprojekte für
die Dorfbevölkerung, obwohl es militärisch/zivile „Provincal Reconstruction
Teams (PRT)“ für den zivilen Wiederaufbau in den ländlichen Gebieten zu wenig
in den Ausbau der vorhandenen Fabriken und damit in eine Arbeitsbeschaffung
für die Mehrheit der Bevölkerung;
5. Anstatt eine Armee von Wehrpflichtigen weiterzuentwickeln, die schon seit der
Unabhängigkeit Afghanistans 1919 bestanden hatte und die für ihren Staat und
ihre Heimat kämpften, schuf man eine Berufsarmee, die nur am Verdienst
interessiert war und deren Kampfkraft nach dem Abzug der NATO-Truppen als
gegen Null ging;
6. Keine ausreichende Kontrolle über die Geldflüsse der verantwortlichen Politiker,
die sich und ihre Klientel offensichtlich bereicherten, die aber, obwohl es dem
Kontrollorgan in den USA „Special Inspector General for Afghanistan
Reconstruction“ (SIGAR) bekannt war, nicht ausreichend zur Rechenschaft
gezogen wurden;
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