Page 173 - 1-mob
P. 173

ی
                                                                  ی
                                                       ر
                         ر
                                                              ر
                      )تیعوشم نادقف و قوقح نارحب اب هلباقم، هطوشم و هعوشم خیرات لدج رد   ( نوناق تیمکاح و سیاسا نوناق ثحب

            1.  Zusätzlich  zu  den  bei  der  Nordallianz  vorhandenen  Waffen  erhielt  diese
               Gruppierung  weitere  großzügige  Unterstützung  durch  Waffenlieferungen  der
               NATO-Staaten. Diese Waffen wurden auch nach dem Ende des Taliban Regimes
               2001 weiter benutzt. Später bildeten die NATO-Staaten bei Reduzierung ihrer

               Truppen sog. „Selbstverteidigungsgruppen“ auf zum Kampf gegen Al-Qaida und
               Taliban und unterstützten diese militärisch;
            2.  Die  Auswahl  der  Berater,  Dolmetscher  und  Übersetzer  für  die  Gespräche
               zwischen ausländischen Politikern und Beratern mit den afghanischen Behörden
               und Verantwortlichen war von Anfang an fehlerhaft, da längst nicht genügend
               fachlich  qualifiziertes  Personal  zur  Verfügung  stand,  das  ausreichend  mit
               Sprache und Kenntnis der afghanischen Kultur und Tradition vertraut war. Viele
               dieser  Übersetzer  waren  entweder  im  Ausland  geborene  Afghanen,  oder

               stammten aus den Nachbarstaaten Afghanistans, aus dem Iran, aus Pakistan und
               den  Zentralasiatischen  Staaten.  Dadurch  kam  es  von  Anfang  an  zu
               schwerwiegenden Missverständnissen mit weitreichenden Konsequenzen.
            3.  Die von den Alliierten verfolgte „Dollar diplomacy“ – die Zahlung von großen
               Geldsummen  an  die  Feldkommandanten  der  ehemaligen  Mujaheddin  erwies
               sich  als  langfristig  kontraproduktiv,  ebenso  die  sogenannten  NGO´s  (Non  –
               Governmental  Organization)  bei  denen  häufig  Entwicklungsgelder  in  dunklen

               Kanälen verschwanden. Dadurch wurde die Macht der Warlords ausgebaut. Sie
               waren  bis  zum  Zusammenbruch  des  Staates  wirtschaftlich  und  politisch  zu
                              4)
               einflussreich  ;
            4.  Die Geberstaaten investierten ihre Hilfsgelder weitgehend in Bildungsprojekte,
               wie  den  Aufbau  der  Frauenrechte,  die  Alphabetisierung  und  die
               Demokratisierungsprojekte die sie vor allem in den Städten vorantreiben sollten,
               aber zu wenig in die Infrastruktur der Landwirtschaft und in Bildungsprojekte für
               die  Dorfbevölkerung,  obwohl  es  militärisch/zivile  „Provincal  Reconstruction

               Teams (PRT)“ für den zivilen Wiederaufbau in den ländlichen Gebieten zu wenig
               in den Ausbau der vorhandenen Fabriken und damit in eine Arbeitsbeschaffung
               für die Mehrheit der Bevölkerung;
            5.  Anstatt eine Armee von Wehrpflichtigen weiterzuentwickeln, die schon seit der
               Unabhängigkeit Afghanistans 1919 bestanden hatte und die für ihren Staat und
               ihre  Heimat  kämpften,  schuf  man  eine  Berufsarmee,  die  nur  am  Verdienst

               interessiert war und deren Kampfkraft nach dem Abzug der NATO-Truppen als
               gegen Null ging;
            6.  Keine ausreichende Kontrolle über die Geldflüsse der verantwortlichen Politiker,
               die sich und ihre Klientel offensichtlich bereicherten, die aber, obwohl es dem
               Kontrollorgan  in  den  USA  „Special  Inspector  General  for  Afghanistan
               Reconstruction“  (SIGAR)  bekannt  war,  nicht  ausreichend  zur  Rechenschaft
               gezogen wurden;

                                                          176
   168   169   170   171   172   173   174   175   176   177   178