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7. Taliban und Al-Qaida wurden auf ihrem Rückzug nach Pakistan nicht ausreichend
verfolgt. So konnten sie sich in Pakistan wieder organisieren und bedrohen mit
Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes (ISI) den Weltfrieden bis
heute.
Durch ständige Überfälle von aus Pakistan operierenden Taliban und Al-Qaida
kam es zu einem sogenannten „Schattenkrieg“ in Afghanistan gegen die NATO-
Truppen und das Karzai-Regime.
Aufgrund der enormen Kriegsführungskosten, der menschlichen Verluste und
der zunehmenden Korruption der afghanischen Regierung entstand nach der
Bush-Ära unter Barack Obama ein gewisses Umdenken. Nach dem Tod von Bin
Laden 2011, kam es ein Jahr später zur Eröffnung eines Vermittlungsbüros in
Katar, womit die Taliban ihre prinzipielle Verhandlungsbereitschaft zum
Ausdruck bringen wollten. Dieses Büro wurde von der amerikanischen Regierung
„de facto“ anerkannt.
Als Trump 2016 an die Macht kam, versprach er dem amerikanischen Volk einen
völligen Truppenrückzug aus Afghanistan und dem Irak. Dies geschah aus
überwiegend wirtschaftlichen und innenpolitischen wahltaktischen
Erwägungen. Trump sagte bei einem Treffen mit John Bolton: „ . . .Wir werden
nie hier rauskommen. Das hat ein Dummkopf namens George Bush verzapft,
sagte er zu mir. Millionen von Menschen wurden getötet, Billionen von Dollar,
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und wir schaffen es einfach nicht. . . .“.
Im amerikanischen Kongress gab es diesbezüglich zwei verschiedene
Sichtweisen:
Eine Gruppe von Senatoren und Abgeordneten, hauptsächlich Republikaner um
Trump, hielt weitere Kriegshandlungen für unsinnig, da die Anführer von 9/11
inzwischen entweder tot oder unauffindbar waren. Weitere Kriegshandlungen
wären sehr kostspielig und würden unschuldige Leben gefährden. Außerdem sah
er durch die Kriege in Afghanistan und dem Irak die wirtschaftliche
Konkurrenzfähigkeit der USA gegenüber China gefährdet und verlangte deshalb
ein sofortiges Ende der kostspieligen Kriegseinsätze.
Die andere Gruppe, bestehend aus Mitarbeitern des CIA, Mitgliedern des
Verteidigungsministeriums und demokratischen Senatoren wollte eine
dauerhafte Präsenz in Afghanistan und der Region, um die erzielten
demokratischen Fortschritte, wie Frauenrechte, Meinungsfreiheit und
Wiederaufbau in Afghanistan nicht zu gefährden. Diese Gruppe wollte das
afghanische Volk mit seinen Problemen nicht allein lassen.
Wegen dieses Widerstandes konnte Trump sein Versprechen des völligen
Truppenabzuges nicht einhalten und entschied sich wegen der im Jahre 2020
erneut stattfindenden Wahlen für einen Mittelweg: dieser beinhaltete eine
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